Russische Uhren
Railroad Approved
In den Vereinigten Staaten von Amerika hat die Eisenbahn Maßstäbe für die Qualität der Taschenuhren gesetzt. Die Eisenbahn-Gesellschaften haben "Railroad Standards" festgelegt. Die Hersteller haben diesen Standards entsprechend "Railroad Grade" Uhren gebaut. Die Eisenbahn-Gesellschaften haben dann entschieden, welche von den graduierten Uhren das Zertifikat "Railroad Approved" erhält.
Dazu schreiben Hernick und Arnold:
"U.S.A. Railroad Time Service (started 1886) - Recommended Requirements (not used by all railroads):
- Before 1886: - Optional with individual railroads
- 1886 – 1900: - At least 15 Jewels. Adjusted. Patent Regulator
- 1901 – 1905: - At least 17 Jewels. Breguet (overcoil) hairspring. Lever setting
- 1906 – 1920: - Adjusted to 3 Positions. Grade marked on Movement. No Private Label
- After 1920: - At least 19 Jewels. Open face. Adjusted to 5 Positions. No 18 size"
(Hernick/Arnold: Hampden Watch Co., S. 28)
Gilbert, Engle und Shugart schreiben dazu:
"Prior to 1893, the definition of a railroad watch was optional with individual railroads. About 1893 the General Railroad Timepiece Standards Commission presented new giudelines. …
Be open faced, size 18 or 16, have a minimum of 17 jewels, adjusted to at least five positions, keep time accurately to within a gain or loss of only 30 seconds a week, adjusted to temperatures of 34 to 100 degrees Fahrenheit, have a double roller, steel escape wheel, lever set, micro metric regulator, winding stem at 12 ò clock, grade on back plate, use plain Arabic numbers printed bold and black on a white dial, and have bold black hands." (Gilbert, Engle, Shugart: Price Guide, No. 28 (2008))"
Diese Richtlinie war für die mehr als 500 Amerikanischen Eisenbahn-Gesellschaften nicht bindend. Einige hatten ähnliche, andere überhaupt keine Regeln.
R.D. Montgomery, der General-Inspekteur für Uhren bei der Santa Fe Eisenbahngesellschaft, hat im Jahr 1930 Kriterien für "Railroad Approved", die oberste Kategorie für Eisenbahneruhren, aufgestellt. Diese waren:
- 16 Size-Kaliber (43,18 mm);
- lever-setting;
- mindestens 19 Steine;
- open face;
- Aufzugskrone bei "12";
- double-roller escapement;
- Ankerrad aus Stahl;
- justiert nach folgenden Kriterien:
- in den fünf Positionen
Krone oben
Krone links
Krone rechts
Zifferblatt unten
Zifferblatt oben - bei folgenden Temperaturen
34 Fahrenheit (1 Grad C)
Raumtemperatur
100 Fahrenheit (38 Grad C)
- in den fünf Positionen
unter Ermittlung des Zugfeder- bzw. Isochronismusfehlers.
Die größte Abweichung in den Positionen: Krone oben, Zifferblatt unten, Zifferblatt oben darf innerhalb eines 72-Stunden-Testes nicht mehr als sechs Sekunden betragen. Die Uhr ist so zu justieren, dass die größte Abweichung über alle Kriterien nicht mehr als 30 Sekunden pro Woche beträgt.
Alle "Railroad Approved"-Uhren haben eine Feinreglage, eine Kompensationsunruh, eine Breguet-Spirale und einen "safety pinion". Das Zifferblatt ist unverziert mit schwarzen arabischen Zahlen auf weißem Grund. Der Gehäuseboden auf der Rückseite und der Reif mit dem Glas auf der Zifferblattseite sind bei den meisten Uhren dieser Qualitätsstufe verschraubt.
Insgesamt gab es damals nur 38 Uhren von acht Herstellern mit dem für Taschenuhren höchsten Testat: "Railroad Approved". Kaliber dieser Taschenuhren mit Chronometer-Qualität wurden zehn Jahre später, im 2. Weltkrieg, von den amerikanischen Streitkräften als Beobachtungsuhren genutzt.