Russische Uhren
АВР - M
In der „ЧАСЫ АВИАЦИОННЫЕ БОРТОВЫЕ“ (Uhr / Flugzeug / Bord) schlägt als Basis-Kaliber das „57 128“ aus Tscheljabinsk / Molnija.
Ich beschreibe dieses Kaliber, das auch in vielen anderen Uhren eingesetzt worden ist, weiter unten in dem Exkurs „Kaliber 57 128“.
Die „ABP-M“ / AWR-M gibt es in folgenden Ausführungen:
- zwei Varianten für Aufzug und Zeigerstellung und dem entsprechend
- zwei Gehäuse-Varianten
- zwei Varianten für die Hemmungen – nämlich: als „57 128“ und „57 128.H“
- Laufzeiten von acht und von fünf Tagen
Alle „ABP-M“, die ich bisher gesehen habe, haben die weiter unten im Exkurs „Kaliber 57 128“ beschriebene „Hemmung 1“.
Ich habe 15 Uhren mit diesem Kaliber, die nach meiner Definition eine Flugzeug-Borduhr „ABP-M“ sind. Ich stelle sie in dem Exkurs: „ABP-M - Meine Sammlung“ mit den laufenden Nummern 1 bis 15 vor.
Es gibt zwei Kriterien, um die „АВР-М“ von ihren „Schwestern“ zu unterscheiden:
Ein Kriterium ist die Beschriftung „АВP-М“ auf dem Zifferblatt oder/und auf dem Rückdeckel. Die Details dazu habe ich in dem Exkurs über meine Sammlung abgebildet. Deswegen hier nur ein paar Beispiele:
Ich habe nur eine Uhr in meiner Sammlung, die „АВP-М“ auf dem Zifferblatt trägt (Sammlung, Nr. 8):
Bei neun meiner Uhren steht „АВP-М“ auf dem Rückdeckel (Sammlung, Nr. 2, 6, 7, 8, 9, 11, 12, 13, 15; die unterstrichenen Nr. sind abgebildet). Dazu gehört auch eine „AVRM“, die in Polen mit polnischer Beschriftung in Lizenz gebaut wurde (Nr. 15). Dazu vier Beispiele:
Das zweite Kriterium ist die elektrische Spannung für die Heizung im Rückdeckel.
Wie in dem Unter-Kapitel „Borduhren“ beschrieben, haben nur die Flugzeuge eine Betriebsspannung von 27 bzw. 26,5 Volt.
Deswegen stufe ich auch alle „Kaliber 57 128“ mit einer 27 bzw. 26,5 Volt-Kennung auf dem Rückdeckel als Flugzeug-Bord-Uhr ein - auch dann, wenn sie dort keine Kennung „АВР-М“ haben. In meiner Sammlung sind das sechs Uhren (Nr. 1, 3 .4, 5, 10, 14; die unterstrichenen Nr. sind abgebildet).
Es gibt viele Fragen zur „АВР-М“, die ich nicht beantworten kann. Es liegt noch viel Forschungsarbeit vor uns.
So ist mir nicht bekannt, wer dieses Basis-Kaliber mit dem Durchmesser von 57 mm entwickelt hat.
Und ich weiß auch nicht, wann die ersten Uhren mit diesem Kaliber gebaut wurden. Die älteste „ABP-M“ in meiner Sammlung stammt aus dem 3. Quartal 1944 (3-44). Auch ein Vergleich der Serien-Nummern auf den Werken und den Zifferblättern hilft nicht weiter.
Ein weiterer Ansatz wäre ein Vergleich der Logi einzelner Uhrenfabriken auf dem Werk, dem Zifferblatt und dem Rückdeckel.
Eine Zusammenstellung dazu habe ich für das Vor-Blatt zu „ABP-M - Meine Sammlung“ gemacht.
Ich habe bei meinen Reisen in Russland und in Afrika oft in das Cockpit größerer und kleinerer russischer Flugzeuge schauen dürfen - keine der Maschinen, die ich gesehen habe, hatte eine „ABP-M“ an Bord. Die Frage, für welchen Flugzeug-Typ diese Borduhr war, kann ich nicht beantworten.
Desik und Zygan
Es gibt aber eine Geschichte, die ich im Frühjahr 2017 in einer Dokumentation über „Hunde-Kosmonauten“ im Fernsehen gesehen habe:
„ДЕЗИК“ / „Desik“ und „ЦЫГАН“ / „Zygan“ waren am 22. Juli 1951 die ersten Pioniere für die bemannten Weltraumflüge der Russen. Es waren zwei von vielen herrenlosen Hunden, die von der Straße aufgelesen und für diese Flüge vorbereitet wurden.
Die beiden Hunde waren an Bord einer „R-1“, einem Nachbau der deutschen „A 4“. Von 1949 bis Mitte der 1950er Jahre wurde eine unter Leitung von Sergej Koroljow weiterentwickelte „R-1“ für wissenschaftliche Höhenflüge eingesetzt.
Die „R-1“ hat Desik und Zygan bis in eine Höhe von 110 km gebracht und beide sind wohlbehalten zur Erde zurückgekehrt.
Während des Fluges waren die Hunde an wissenschaftlichen Messgeräten angeschlossen und sie wurden von einer Beobachtungs-Kamera gefilmt.
Auf den Bildern ist deutlich die mitlaufende „ABP-M“ zu sehen - Stunde, Minute und Sekunde sind ablesbar.
Die Qualität der Bilder, die ich vom Fernseher aufgenommen habe, ist nicht gut. Die „ABP-M“ ist deutlich zu sehen - Desik und Zygan sind auf dem ersten Bild zu erkennen.
Es gibt eine DVD über die „Hunde-Kosmonauten“, auf der die gesamte Geschichte gut erzählt wird. Sie war Grundlage für den Fernsehbeitrag.